Kommt und seht

Sankt Martinus Elten

Die St. Martinus-Kirche in Elten

Erscheinungsbild des Ortskernes. Erbaut wurde sie um das Jahr 1450 im spätgotischen Stil. Da die Geschichte der Pfarrgemeinde in das frühe Mittelalter zurückgeht, kann man davon ausgehen, dass es vorher schon ein anderes Kirchengebäude gab, das im Jahr 1291 zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird.

Im Jahr 1665 wurde die Sakristei an die jetzige Kirche angebaut, und genau zweihundert Jahre später, also im Jahr 1865, wurde der Turm um die Galerie und den Turmhelm erweitert. Von 1993 bis 1996 wurden der Turm und die Dächer der drei Schiffe  innen gründlich überholt und renoviert. Die dreischiffige Kirche mit ihrem Kreuzgewölbe wird von Besuchern als sehr harmonisch empfunden.

Die Fenster der Seitenschiffe sind durchweg zweiachsig, der Chorraum wird erhellt durch sieben große zweiachsige Fenster. An der Kopfseite des linken Seitenschiffes befindet sich ein in der jungen Geschichte gestaltetes und gestiftetes Fenster, während über dem Ausgang, unter dem Turm, ein großes Martinsfenster zu sehen ist. Wenn auf dieses Fenster am späten Nachmittag oder Abend –nach Westen hin also- die Sonne scheint, erzeugen kräftige Farben ihren vollen Glanz, es ist das „Martinsfenster“. In seinem unteren Drittel steht ein Vers aus dem Matthäusevangelium: „Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Ein Vers, der heute noch genauso bedeutsam ist wie vor 2000 Jahren.

Die künstlerische Ausgestaltung stammt weitgehend aus dem Ende des 19. Jahrhunderts oder aus dem Beginn des letzten Jahrhunderts. Der Hochaltar, der Marienaltar, die Pieta und die Kreuzwegbilder sind im Nazarenerstil der damaligen Zeit ausgeführt. Entstehungsort und Künstler sind nicht bekannt mit Ausnahme von den signierten Tafelbildern der Altäre. Die Orgel der Kirche befindet sich in einer Nische oben rechts im Altarraum, sie wurde 1907 erbaut und 1975/76 renoviert. Sie hat 27 Register (eine andere Quelle spricht von 34 Registern), sie wurde erbaut von den Firmen Klais in Bonn und Weyland aus Opladen.

Die St. Martinus-Kirche verfügt über vier Glocken, die älteste wurde 1473 (im Schlagton e`) gegossen, der Gottesmutter geweiht und gehört zu den ältesten am Niederrhein. Weitere Glocken: die schwerste -Schlagton cis`-, 1512, der Mutter Anna und dem Hl. Vitus geweiht, die dritte ist dem Hl. Martin von Tours geweiht, Schlagton fis`, 1698, und die jüngste Glocke 1997 angeschafft über den Verein zur Förderung der St. Martinus Kirche, Schlagton a`, die Willibrordglocke. Tonfolge des neuen Geläuts: cis´- e´- fis´- a

Der Verbleib einer weiteren (kleinen) Glocke aus dem Jahr 1692 ist unbekannt.

(Text: Theo Berntsen)

Heiliger Martin

Gedenktag: 11. November

Der heilige Martin wurde wohl 316/17 in der Stadt Sabaria geboren, dem im heutigen Ungarn gelegenen Szombathely (Steinamanger). Der Sohn eines römischen Tribuns trat auf Wunsch seines Vaters in die Armee ein. Nach seiner Bekehrung ließ sich Martin mit 18 Jahren taufen, quittierte den Militärdienst und wurde Eremit.  In diese Zeit fällt auch die berühmte Begegnung mit dem Bettler am Stadttor von Amiens, dem Martin die Hälfte seines Mantels überließ – die andere Hälfte gehörte nicht ihm, sondern dem Römischen Reich. Ab 371 war er Bischof von Tours an der Loire; er starb am 8. November 397 in seiner Diözese.

 

Katholische Kirchengemeinde St. Vitus
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