
Die St.Georg-Kirche zu Hüthum
Der Bleistift oder auch Fingerzeig Gottes wird sie genannt, die dem heiligen Georg geweihte Kirche in Hüthum. Hoch und weit sichtbar ragt ihr spitzer Turm scheinbar bis zum Himmel. Dieser frühgotische Bau wurde durch den Kirchenbaumeister Johann Adam Rüppel 1898 geplant und in seiner Bauausführung 1900/1901 begleitet. Bereits 1381 weisen Schriftstücke auf einen Kerkhave (Kerkhove = Kirchhof) in Hüthum hin. Die Verstorbenen wurden dort beigesetzt, weil sie dann den Heiligen (der Heiligenreliquie) im Altar eines Gotteshauses nah waren. Daraus ist zu schließen, dass sich bereits in der zweiten Hälfte des 14. Jhd. hier eine (Friedhofs-) Kapelle befunden hat. Ein Neubau musste her, der nun in Massivbauweise mit Holzdach errichtet wurde. Die Bevölkerung der Kapellengemeinde wuchs in Borghees und insbesondere in Hüthum. Landwirtschaft und Steinfabriken bestimmten das dörfliche Leben und die Fett verarbeitende Industrie entwickelte sich bedeutsam (insbesondere sind Schlagworte damals „Sanella“, Fa. Jürgens, später Germania usw.).
Eine Kirche musste her. Man hatte gerade viel gesammeltes Geld für den neuen Friedhof in Hüthum ausgegeben. Aber nun war dadurch das Gelände des bisherigen Friedhofs nutzbar. Man war sich einig: Ein größeres Gotteshaus ist erforderlich und der Baugrund vorhanden. Man sammelte und nahm Kredite auf – auch mit Hilfe der kommunalen Gemeinde. Am 5. August 1900 erfolgte der erste Spatenstich und am 28. Oktober 1900 legte Pfr. Büscher von St. Aldegundis den Grundstein. Die Kirche wurde gebaut nach den Plänen des Architekten Johann Rüppel in Bonn und zwar im frühgotischen Stil. Das zur Verwendung gekommene Material war vor allem Backsteine, für die architektonischen Teile wurde roter Eifelsandstein aus der Gegend von Kyllburg verwendet.
Die Kirche hat, die Turmhalle mit einbegriffen, eine Länge von 43 Metern, in der Kreuzung eine Breite von 17 Metern, im Übrigen eine solche von 15 Metern. Die Höhe im Innern beträgt 14 Meter, wogegen der Turm 60 Meter ansteigt.
Am 14. November 1901 wurde das Gotteshaus durch Bischof Hermann von Münster eingeweiht. Durch Urkunden vom 10. Januar 1906 wurde die Pfarre Hüthum errichtet. Die staatliche Bestätigung erfolgte am 24. März 1906. Erster Pfarrer wurde der bisherige Hüthumer Vikar (und Kirch-Bauleiter) Bernhard Schäfer. Im 2. Weltkrieg beschädigte Beschuss das Kirchengebäude erheblich. In den 50er Jahren erfolge eine tiefgehende Umgestaltung des Innenraums und in den 90er Jahren wurde das Gebäude im Innenraum neugestaltet und der Glockenturm statisch stabilisiert und das Turmmauerwerk saniert.
Heiliger Georg

Gedenktag: 23. April
Georg – der Name bedeutet „Bauer“ auf Griechisch – kommt gegen 280 in einer christlichen Familie in Kappadokien zur Welt, das auf dem Gebiet der heutigen Türkei liegt. Er zieht nach Palästina und wird Teil des Heeres des römischen Kaisers Diokletian. Als dieser 303 mit einem Edikt zur großen Christenverfolgung bläst, schenkt Georg seine Habe den Armen, zerreißt vor den Augen des Kaisers das Dokument und bekennt seinen Glauben an Christus. Daraufhin lässt Diokletian ihn foltern und enthaupten. An der Grablege in Lidda, heute eine Stadt in der Nähe von Tel Aviv, entsteht wenig später eine Basilika, deren Reste bis heute überdauern. Unter den ältesten Texten, die die Existenz des heiligen Georg bestätigen, ist eine griechische Inschrift aus dem Jahr 368 aus Bethanien, die von einer „Kirche oder Heimstatt der heiligen und triumphierenden Märtyrer Georg und Gefährten“ spricht.